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Montag, 19. November 2012
Der YouTube User Congress ist tot. Es lebe der YUC
YoHo.
Jede Geschichte braucht ein Ende. So auch der YouTube User Congress. Das Ende des YUC fand dieses Jahr in Berlin am 17. und 18. November statt.
Erstmal möchte ich loswerden das ich mit der Veranstaltung an sich kein Problem hatte. Die Stimmung war toll, die Gäste aufgeschlossen und interessiert. Die Teilnehmerzahl entsprach meinen Erwartungen. Es gab Vorträge aus verschiedenen Bereichen und auch Anfänger hatten wie immer die Chance sich selbst als Dozent zu beweisen.
Warum dann also aufhören?
Ein wichtiger Grund ist das YouTube selbst keinerlei Unterstützung für den Congress bereitgestellt hat. Das ist Mega Enttäuschend für mich gewesen. Nach all den Aktionen und all dem Input dem ich YouTube bis dato gegeben hatte, hielt YouTube es nicht für nötig diese Veranstaltung auch nur zu promoten. Für mich war es ein ganz klares Zeichen, dass die "Community" seitens YouTube komplett anders definiert wird, als es sich viele YouTuber vorstellen. Die Definition geht wohl mehr in Richtung VideoDay, als in die Richtung der Unterstützung von wirklichen Community Aktivitäten.
Der VideoDay hat für mich mit Community genau so viel zu tun wie ein altersschwacher Pinguin mit der Aufgabe Wachteleier Eier pellen. Also absolut gar nichts. Es ist ein hysterischer Event mit grossem fremdschäm Faktor auf dem kein peinlichkeits-Opfer zu gross war. Nur um zu zeigen das Personenkult über den Bedürfnissen der YouTube Community liegt. Gesponsert von YouTube versteht sich.
Für mich ist ein sehr grosses Stück YouTube in diesem Moment gestorben. Jedenfalls ein Stück davon, wie ich mir YouTube gewünscht hätte. Stattdessen bestimmen Plakative idiotische Sketche den Alltag. Gegenseitige Selbstbeweihräucherung ist an der Tagesordnung um von der eigenen Ignoranz gegenüber unbekannteren und unwichtigeren Kanälen abzulenken. So lässt sich das alles - also die Konkurrenz - auf eine überschaubare grösse kleinhalten. Das "Wir sind so geil, also muss der Rest ja Scheisse sein." Gefühl wird allerorts transportiert. Elitäres Gehabe, das nur durch die zu erwartenden Einnahmen aus der Werbung legitimiert und dessen fluss auf das eigene Bankkonto definiert wird.
All diese Gedanken bewegen mich dazu eine Richtungsänderung vorzunehmen. Zum Beispiel durch die Schaffung eines eigenen YouTube Netzwerkes. Um Menschen die einen gesundem Verstand haben zu vereinen und Ihnen die Chance auf strukturelles Wachstum zu ermöglichen. Einen Gegenpol zu bieten, zu dem Kamerageilen und überheblichen Mediakraft Verein zum Beispiel. Der durch seine Omnipräsenz eigentlich nur noch abnervt und die netten Leute die in dem Netzwerk sind, moralisch mit runter zieht und sie ein Stück unsympathischer erscheinen lässt. Aber auch als Gegenpol zu anderen Netzwerken die Ihre Probleme hauptsächlich mit Geld und Bestechung lösen. Die unter strukturellem Wachstum vor allen Dingen ihr eigenes Wachstum verstehen. Mit unmenschlichen Vertragslaufzeiten und dem kompletten ausbleiben von Unterstützung für die Netzwerkteilnehmer. Nein - ich bin kein Sozialist oder Kommunist - ich bin Mensch und versuche meinen Respekt zu wahren. Das ist in dieser Situation schon schwer genug.
Der YUC muss also sterben um eine klare Trennung zu den politischen Verwicklungen innerhalb dieser "Szene" zu erreichen. Das Konzept des Congresses wird in der vorhandenen Form in eine neue Veranstaltung, die es zu entwickeln gilt, wieder mit einfliessen. Allerdings wird der Horizont über den Tellerrand von YouTube stark erweitert werden müssen. Als Leitfaden und Inspiration möchte ich an dieser Stelle das VideoCamp oder die Republica nennen. Auch der Gedanke "Open Source" muss wieder eine tragende Rolle spielen.
Das ich mich damit "freiwillig" zur "Persona non Grata" degradiere ist auf jeden Fall einleuchtend. Auf den zweiten Blick ist das aber nicht relevant. Denn in Wirklichkeit ist das sowieso schon lange passiert. Das Verhalten der "ethablierten" YouTuber meiner Person gegenüber, sowie ihrer Überempfindlichkeit gegen auch noch so leiser Kritik gegen ihre Person oder ihre Methoden bestätigen mich in diesem Eindruck. Denn letztlich sind gerade jene, die unsere schicke Community am meisten beschissen haben, genau diejenigen die mit am erfolgreichsten auf dieser Videoplattform unterwegs sind. Das Motto "Zerstreuung um jeden Preis" funktioniert also nach wie vor einwandfrei. Bloss keine unangenehmen Fragen stellen, gelle?
In diesem Sinne
Ich bin hier jetzt raus.
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Jo, ich war auf dem ersten und jetzt auf dem vierten YUC und die Veranstaltung ist in der chaotischen Organisation (pssst, Ankündigung etwas früher *hust*), der überschaubaren Größe und der anwesenden Menschen wirklich eine richtig starke Sache.
AntwortenLöschenDu hast mal irgendwann in 'nem Video erwähnt, dass der Videoday teils auf deinem Konzept des YouTuber-Treffens basiert und es kam so rüber als ob es dir etwas stinkt, dass das so abgeht- aber während der Videoday und die ganze Youtube-Pop-Kultur zwar einen Großteil ausmacht und im Vergleich der riesige YouTube-Körper ist, so sind es die Leute die zum YUC kommen, die den kleinen Herzmuskel der Seite darstellen, der diesem Körper das eigentliche Leben einhaucht (frei zitiert von Renetto).
Und auch wenn YouTube selber es nicht wahrhaben will, so wäre diese Plattform ohne unsere "alternative" YT-Szene nur eine weitere platte Videoplattform, wie die anderen leblosen Dinger da draußen.
Aber nochmal zurück zum YUC an sich: Ich hoffe du weißt es, aber ich schreibs nochmal auf: Von Anfang an ging es beim YUC für uns nicht darum wieviele Leute kommen oder was sie erreicht haben, es ging eigentlich auch gar nicht groß um die Vorträge oder die Tipps usw. (sorry, will die Vorträge und Redner nicht abwerten) sondern vor allem ums Treffen und Spaß haben. Es ist wie eine Party, ein Wochenende mit vielen Kameras, wildem Rumgefilme überall. Man trifft endlich mal die Leute mit denen man sonst nur über Entfernung kommuniziert und obwohl es so irgendwie gar nicht 100%ig definierbar und greifbar ist, haben alle doch am Ende eine geile Zeit gehabt und man hat aus irgendeinem Grund wieder voll Bock drauf was zu machen.
Das passiert so nur beim YUC und ich glaub den Arsch hochzubekommen und sowas durchzuziehen, das schafft außer dir sonst keiner.
Deshalb hab ich dich bei der Verabschiedung auch genau danach gefragt, ich befürchte immer dass du keinen Bock mehr hast den Kram zu organisieren und das wäre ein riesiger Verlust. Nicht nur für mich, sondern auch für viele Andere, das weiß ich. Deshalb ist es wichtig, dass es sowas gibt.
Äh, okay. Ja gut, ich bin jetzt vielleicht nicht so sehr auf deinen Text eingegangen, aber ich hatte einfach mal das Bedürfnis dir das hier aufzuschreiben.
Hallo Jo, auch ich war auf dem 1. und dem 4. YUC und ich sehe das genau wie diese Bengtrocktyp. Ich kann mit den Vorträgen fast gar nichts anfangen. Die einen sind mir zu hoch und die anderen nichts Neues. Aber das ist total Wurst. Mir sind auch die großen Tuber und ihre Entwicklung Wurst. Wichtig ist für mich das die Kleinen, die die anders sind, das die weiter machen und da genau hilft dein YUC.
AntwortenLöschenIch danke euch beiden. Ihr natürlich vollkommen recht ;)
AntwortenLöschenHi Jo,
AntwortenLöschenalso wenn ich an diesem Wochenende auf dem YUC etwas gelernt habe, dann ist es, dass über den Tellerrand schauen immernoch die beste Möglichkeit ist, seinen Horizont zu erweitern. Das ist mir einfach dadurch klar geworden, weil ich mich bis dato nur in einem kleinen Teil von Youtube bewegt habe (Let's Plays...). Aber da draußen gibt es einfach noch viel mehr, als nur das.
Das ist jetzt keine große Erkenntnis, aber für den YUC sieht das auf einer ganz anderen Ebene mindestens genauso aus, wie du ja auch schon im Text angedeutet hast. Da draußen gibt es mehr, als nur Youtube. Und es mag sein, dass der YUC als Youtube User Congress tot ist, aber ich hoffe inständig, dass die Idee, die eigentlich hinter dem YUC steht, nicht stirbt, sondern sich zu etwas weiterentwickelt, was vielleicht besser ist und vielleicht über den Tellerrand von Youtube hinausschaut, auf andere Videoportale oder Netzwerke. Ansätze und Ideen, wohin die Reise gehen kann, gab es, denke ich, auf dem YUC viele und ich vermute mal, dass das auch der Grund ist, warum der Titel hier heißt: "Der Youtube User Congress ist tot. Es lebe der YUC", wobei hier die Betonung auf dem zweiten Teil liegen sollte.
Ich denke mal, du weißt, worauf ich hinaus will. In diesem Sinne sage ich nicht lebewohl YUC, sondern bis bald.
Hi Jo,
AntwortenLöschenBeim YUC4 konnte ich aufgrund einer Erkrankung leider nicht teilnehmen. Das erste mal seid es den YUC gibt. Alle drei Yuc's habe ich noch gut in Erinnerung. Egal ob Berlin oder Kassel. 600 Kilometer Reise habe ich gerne auf mich genommen. Der VideoDay ist in Köln, also quasi direkt um die Ecke. Dort war ich auch, jedoch währe mir das nie im Leben eine 600 Kilometer lange Reise wert. Dort kommen große und größere YouTuber und tausende von Fans. Beim Yuc haben sich auch große YouTuber blicken lassen...ohne Fangekreische. Das habe ich genossen. Das treffen mit anderen sonst schwer greifbaren (aufgrund der Entfernung) YouTuber war es auch, was den YUC ausmacht.
Hier in Düsseldorf organisieren wir auch lle paar Wochen ein YouTubertreffen. Die Personenanzahl steigt recht rasch an.
Ich habe es fast befürchtet, das es irgendwann mit dem YUC zu Ende gehen könnte, aber lass dir gesagt sein, das gerade eben dieser einmalig in Deutschland ist.
Sollte es keinen YUC5 mehr geben, so werde ich immer Yuc1-3 in bester Erinnerung behalten.
Das soweit von mir zum YUC,
Gerrit Schmitz
(für diesem beitrag habe ich sehr lange gebraucht da ich soviele gedanken dazu hatte und zwischen bei sortieren dieser mehrmals den faden verlroen hab, hoffe das wichtigste kam rüber und ich habe nicht am thema vorbei geschrieben)
AntwortenLöschenhallo, ich hatte zwar leider selber noch nit die möglichkeit einen YUC zu besuchen aber hab mir doch die aufnahmen angekuckt und bilde mir ein aufgrund dessen was dazu sagen zu können:
also erstmal zum thema community... es ja so das je größer eine gesellschaft wird desto mehr konflikt potential gibt es und desto unpersönlicher wird sie auch (meine jz nur youtube sondern spreche aus beobahtungen und eigenen erfahrungen)da finde ich es - traurigerweise - normal das einige meine sich profilieren zu müssen. solche leute wird es leider immer geben und in sofern is eine gruppenbildung (stichwort unpersönlich)nicht verehrt weil seltener mit solchen leuten auseinandersetzen muss und das konfikt potenzial (zumindest meiner meinung nach) minimirt wird. evolution macht keine gefangenen und evolution ist auch nicht immer positiv womit wir auch schon beim thema unterstützung durch youtube wären.
Oder nennen wir es lieber unterstützung durch google...
google hat sich - wie jeder andere "weltkonzern" - schon immer nur maginal dafür interssiert was die nutzer ihre "entwicklungen" davon halten solange die die passenden einnahemn bringen (beispiel: cosmic panda) und - ohne die auf den schlips treten zu wollen - hielt ich es sowieso für unwarscheinlich das das supporten grade weil es ihnen nix bringt. korrigere mich wenn ich da falsch liege aber so ist es doch. da hätte ich bevor youtube von google aufgekauft wurde, und die community noch fast so war wie wie du oder bsser wir - wo bei ich mit wir an alle denken die die selbe ansicht haben denke - sie uns wieder wünschen. will zwar jz nicht sagen das google nur schlechte veränderungen gebracht hat, ganz im gegenteil, aber je besser oder anders gesagt einfacher etwas wird desto schwerer wird es auch wiederfür eine gesellschaft (hoffe kommt rüber was ich sagen will)
da ich meistens nur 3-zeile kommentare schreibe hoffe ich jz mal ich habe keinen deiner angesprochen punke vergessen somit bleibt nur zu sagen falls das der letzte YUC war kann ich es verstehen und falls du doch weitermachen willst und hilfe brauchst würde ich gerne soweit es mir möglich ist helfen daher werde aus deisem belitrag addonieren (mit kommentare unte deinen videos sieht es ja derzeit schlecht aus aber dazu hab ich dich bereits auf youtube angeschrieben)
es grüßt
jungbluth